Traunsteiner Feuerwehr macht den Paten

„Seid unser Pate gebt uns den Halt, bei unserm Fest, des is bald“
Humoristisches Patenbitten mit Geschicklichkeitsspielen und „Scheitlknien“
Traunstein/Surberg Die Freiwillige Feuerwehr Surberg feiert während einer Festwoche vom 23. Mai bis 01. Juni 2025 gemeinsam mit der Musikkapelle Surberg Lauer ihr 150jähriges Jubiläum. Jetzt war es soweit, dass die Surberger Kameraden nach Traunstein kamen, um die Stadtfeuerwehr zu bitten das Amt des Paten zu übernehmen. Nach zähen Verhandlungen, einem schon fast kabarettreifen Schlagabtausch der abbestellten Verhandlungsführer sowie traditionellen Scheitlknien sagten die Traunsteiner im Sailer Keller schließlich zu.
Eine große Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Surberg mit kompletter Vorstand- und Ehrenvorstandschaft samt Bürgermeister und Schirmherrn Michael Wimmer sowie dritter Bürgermeisterin Kathi Schallinger und Fahnenbraut Johanna Wimmer marschierte angeführt von der Musikkapelle Surberg Lauter zu den Marschklängen von „Mein Heimatland“ über die Herzog-Wilhelm-Straße zum Sailer Keller, um der Bedeutung ihres Besuchs ganz besonderen Ausdruck zu verleihen. Ebenso zahlreich präsentierte sich die Stadtfeuerwehr Traunstein mit ihrer Führungsriege und Oberbürgermeister Christian Hümer, die im Wirtshaussaal bereits auf ihre Gäste warteten. Für die Verhandlungen waren mit Stefan Lohwieser von den Surbergern und Franz Reitschuh von den Traunsteiner Floriansjüngern zwei Originale bestellt. Zu Beginn kam Lohwieser scherzhaft gleich auf den Grund der Zusammenkunft zu sprechen: „Abstimmung über die Eingemeindung von Traunstein nach Surberg, was ja nahe liegt, da der Georgiritt alljährlich als Höhepunkt ins Surberger Gemeindegebiet nach Ettendorf führt“. Dem tosenden Zuspruchsapplaus der Surberger standen verständlicherweise lautstarke Ablehnungsrufe der Traunsteiner Seite gegenüber. Natürlich ruderte Lohwieser gleich wieder zurück und bat die Stadtfeuerwehr Traunstein ganz offiziell darum, die Patenschaft für das Fest zu übernehmen und unterstrich seine Bitte mit einer Jutetasche voller kleiner Präsente. Zwar sind die beiden Wehren in guter Freund- und Nachbarschaft verbunden, aber mit so einem lächerlichen Mitbringsel nicht zu überzeugen, befand Reitschuh. Lohwieser und Reitschuh waren in Höchstform und boten ein ums andere Mal einen kabarettreifen verbalen Schlagabtausch. Auch mit einem mitgebrachten Faß Freibier, das Bürgermeister Michael Wimmer mit vier beherzten Schlägen anzapfte, gaben sich die Hausherrn aus Traunstein nicht zufrieden. Es folgten zahlreiche von Reitschuh angeleitete lustige Geschicklichkeitsspiele, die einzelne Mitglieder der Vorstandschaft beider Seiten austrugen. Doch es war klar ersichtlich, dass die Traunsteiner mit allerhand Tricks arbeiteten. Schwer hatten die Surberger um die Gunst der Traunsteiner Kameraden zu kämpfen. Es kam wie es kommen musste. Nacheinander delegierte Franz Reitschuh Vorstand, Kommandanten, Bürgermeister und Festleiter der Gäste aus Surberg auf das vorbereitete enorm scharfkantige Scheit Holz. Nach weiteren Zugeständnissen und einem von Vorstand Korbinian Brandner vorgetragenen selbstverfassten Achtzeiler mit dem Wortlaut „Seid unser Pate, gebt uns den Halt, gemeinsam im Einsatz und bei unserm Fest, des is bald“ hatten die Traunsteiner endlich ein Einsehen und sagten die Patenschaft unter großem Beifall zu.
In seinem Grußwort brachte Bürgermeister Michael Wimmer seine Freude über die Zusage zum Ausdruck und belobigte die kabarettreife Leistung der Verhandlungspartner Stefan Lohwieser und Franz Reitschuh.
Traunsteins Oberbürgermeister Christian Hümer würdigte mit einem Augenzwinkern die Ausdauer der Surberger beim Scheitlknien und wünschte gutes Gelingen für das bevorstehende Fest.
Festleiter Andreas Eckert schickte einen großen Dank an die Musikkapelle Surberg Lauter unter der Leitung von Markus Zoff, die den Abend musikalisch umrahmte und gab Einblick in das Festprogramm, bevor das humoristische Patenbitten noch lange in geselliger Runde ausklang.

